Auf Zehenspitzen stehe ich am Fenster und warte auf meinen Vater. Der lässt sich Zeit, denke ich, aber dann kommt er mit seinem Moped angefahren und winkt mir lachend zu. Ich laufe zur Haustür und mein Vater ruft: „ Auf geht’s zu Kruhberg Spring.“ Den Kruhberg bin ich schon oft mit meinem Vater hochgestiegen und aus der Quelle, die dort entspringt, haben wir schon oft getrunken. Mit Schrecken denke ich daran, wie mir jedes Mal die Beine lahm wurden.

Es ist ein weiter Weg dorthin, aber das schöne Märzenwetter hat meinen Vater ganz unternehmungslustig gemacht und mich auch. Er nimmt mich an die Hand und wir machen uns auf den Weg. „Veilchenduft liegt in der Märzenluft“, sagt mein Vater und atmet tief ein. Der Weg wird mir endlos lang. „Gleich haben wir es geschafft, nur noch ein kleines Stück“, sagt mein Vater. So langsam vergeht mir die Lust und bin heilfroh, als ich endlich Wasser plätschern höre. Mein Vater legt seine Hände zu einer Schale zusammen, schöpft aus der Quelle und trinkt genüsslich und ich mache es ihm nach. Wie gut das Wasser tut! Jetzt bloß nicht an den Heimweg denken.